Donnerstag, 20. März 2008

Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt

von wem?
Haruki Murakami

wann?
1985 (japanische Originalversion), 1995 (deutsche Ausgabe)

was?

In dem ersten Strang (Hard-Boiled Wonderland) arbeitet der Ich-Erzähler als „Kalkulator“ für das mächtige Datenschutz-Unternehmen „System“. In der Opposition steht die "Fabrik", deren Äquivalent zu den Kalkulatoren des Systems die „Semioten“ sind. Für einen geheimnisvollen Wissenschaftler muss der Ich-Erzähler Berechnungen zum Datenschutz durchführen, auf eine Weise, die eigentlich längst verboten ist und wird so Opfer eines grotesken Alptraums.

Der zweite Strang (Das Ende der Welt) handelt von einem ebenfalls namenlosen Erzähler, der in eine fremde, mittelalterlich-anmutende Stadt gerät. Bei der Einreise muss er seinen Schatten abgeben, mit dem er nach und nach auch seine Erinnerungen an sein Leben zuvor und dadurch auch seine Seele verliert. So verwirrt, wie er anfangs vor alle dem steht, so schnell akzeptiert er auch die neue, unlogische Welt.

Beide Stränge erklären sich nach und nach gegenseitig auf eine unabhängige, indirekte Weise und hängen tatsächlich eng zusammen, obwohl es eher den Anschein hat, dass sie nichts miteinander zu tun haben.


Und?

Es geht um Schwärzlinge, Büroklammern, Einhörner, Silberkettchen und U-Bahn-Schächte. Murakami erschafft eine bizarre Parallelwelt, laut-, licht- und zeitlos. Da hinein wird der Leser gesogen.

Murakamis Hard-boiled wonderland und das Ende der Welt ist surreal, kafkaesk und bizarr - so liebe ich es! Ein guter Einstieg für alle Murakami-Neulinge... Von ihm aus lassen sich die anderen Romane und Erzählungen besser verstehen.


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